Der große länderübergreifende Ausbruch von Salmonella typhimurium in Schokolade kurz vor Ostern erforderte eine besonders dringende, koordinierte Reaktion der betroffenen europäischen Länder. Bis zum 10. April 2022 wurden dabei insgesamt 150 Fälle in neun Ländern der EU/des Europäischen Wirtschaftsraums (EWR) und des Vereinigten Königreichs identifiziert. Die Fälle betrafen Menschen von 8 Monaten bis 56 Jahren, überwiegend waren die Betroffenen aber unter 10 Jahre alt, überproportional viele waren weiblich. Die Hospitalisierungsrate lag mit 42 % der Fälle höher als dies üblicherweise bei Salmonellose-Ausbrüchen der Fall ist.
Eine rasche länderübergreifende Zusammenarbeit beim Informationsaustausch war für den raschen Fortschritt der Ausbruchsuntersuchungen dann auch von entscheidender Bedeutung.
Eindeutige Beweise konnten aus der Epidemiologie gewonnen werden, die die Behörden in die Lage versetzten, die erforderlichen vor-Ort Kontrollen schnellstmöglich durchzuführen. Der Nachweis des Ausbruchsstammes in dem betroffenen Verarbeitungsbetrieb und der Abgleich mit den kontaminierten Produkten lieferte die mikrobiologische Bestätigung. Einmal mehr zeigt sich dabei der Nutzen der Mikrobiologie, bzw. mikrobiologischer Sequenzinformationen von Lebensmittel-, und Umweltproben und deren Abgleich.
Die in allen betroffenen Ländern ergriffenen Kontrollmaßnahmen stellen wahrscheinlich eine der größten Rücknahmen und Rückrufe von Schokoladenprodukten in der europäischen Handelsgeschichte dar.
Larkin L.; et al.; 2022; Investigation of an international outbreak of multidrug-resistant monophasic Salmonella typhimurium associated with chocolate products, EU/EEA and United Kingdom, February to April 2022; Euro Surveill 27(15) DOWNLOAD
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